Idee, Text und Aufzählung der Entwicklungsstufen des HOMO FOTOGRAFICUS habe ich als Forumsbeitrag entdeckt. Der Autor Statler hat im Juli 2011 seinen Text über die verschiedenen Fotografen-Typen ins Netz gestellt.
Nachzulesen ist das in dem internationalen Magazin für Photografie
photoscala: hier eine etwas gekürzte und leicht überarbeitete Fassung:
Dozent einer Fotoakademie
Foto-Gott, unfehlbar in Fotofragen, entscheidet, was gut und was schlecht ist, weiß mit absoluter Sicherheit was Kunst und was Schrott ist, schafft aber selber keine Kunstwerke
International anerkannter Künstler
wie Künstler, jedoch verstorben und kann sich nicht mehr wehren gegen die Vermarktung seiner Werke
Künstler
fotografiert über Jahrzehnte immer im gleichen Stil die gleichen Motive bis die (sogenannte) Fachwelt glaubt, es wäre die ultimative Stilrichtung
Vollprofi
Profi mit der Begabung, selbst häßlichste Dinge wie Autos so abzulichten, dass diese einen Designpreis erhalten. Schwimmt im Geld, hat aber kaum Zeit es auszugeben. Studio war für ihn vorgestern. ...
Naturfotograf
fotografiert vom Sonnenuntergang bis zum Weisskopfseeadler alles, was in einen Kalender paßt. Veröffentlicht auch immer wieder Bücher mit derartigen Fotos. ....
Profi
versucht vom Verkauf von Fotos zu leben, im Nebenberuf Taxifahrer
Werks-Fotograf
macht Fotos der Belegschaft für den Werksausweis, darf Gruppenfotos der neu eingestellten Lehrlinge, Jubilare oder Besuchergruppen machen. Darf auch gelegentlich den Vorstand fotografieren. ....
Fotograf mit Portaitstudio
macht das gleiche wie Fotograf mit Meisterbrief nur zum 5-fachen Preis
Fotograf mit Meisterbrief
macht den ganzen Tag normgerechte Passfotos mit einer alten Canon, fotografiert Hochzeiten der häßlichsten Menschen, die zur Strafe im Schaufenster bloßgestellt werden.
Semiprofi
hat schon mal ein Bild an die Tageszeitung eingeschickt, das dann auch gedruckt wurde. Das Honorar von 3,75 Euro ist hinter Glas zusammen mit dem Bild eingerahmt. ...
Ambitionierter Amateur
hat noch mehr Kameras und Objektive als der normale Amateur und dazu einen Rollwagen weil das Equipment nicht mehr tragbar ist.
Amateur
hat mindestens 2 SLR-Kameras, unzählige Festbrennweiten und eine riesengroße Fototasche. Hat diverse Abendkurse in der VHS besucht so wie mehrere Workshops, davon mindestens einen Aktworkshop (Rudelschiessen)
Knipser
besitzt eine oder sogar mehrere Kameras und fotografiert alles was ihm vor die Gummilinse kommt und nicht bei DREI auf dem Baum ist. Kann an einem Wochenende in Barcelona 5000 (fünftausend)Bilder machen. ...
Sammler
besitzt Kameras, möglichst im Zustand ungeöffnete Originalverpackung oder wenigstens "mint", sämtliches jemals produziertes Zubehör von dem nicht ein mal der Hersteller mehr weiß dass er es je produziert hat. Ist aber nicht in der Lage, auch nur ein einziges vernünftiges Bild zu machen.
Leica-Besitzer
fotografiert nur Strukturen, um die Überlegenheit des Leicasystems gegenüber anderen (minderwertigen) Systemen zu dokumentieren. Es soll Fälle gegeben haben, dass dabei versehentlich ein respektables Kunstwerk entstanden ist.
Kamerabesitzer
hat vor, diesmal im Urlaub zu fotografieren, hat aber die Speicherkarte vergessen und den Akku nicht geladen. Aber nächstes Jahr klappt das ganz bestimmt.
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